Der gesundheitspolitische Sprecher der AfD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung von Tempelhof-Schöneberg, Sebastian Richter, erklärt:
Die langsame Reaktion des Bezirksamtes auf die Corona-Krise ist erschreckend. Bereits seit spätestens dem 01.03.2020 war die Entwicklung der Situation auch in Berlin absehbar und trotzdem wurde auf Landes- und Bezirksebene erst spät und holprig reagiert. Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg und der Senat von Berlin haben hier eindeutig suboptimal agiert und sind ihrer Verantwortung gegenüber den Bürgern nicht gerecht geworden.
Im Zusammenhang mit der Corona-Krise ist u.a. unverständlich, dass das Bezirksamt seinen Mitarbeitern keine Influenza-Impfung anbietet. So teilte der zuständige Bezirksstadtrat Jörn Oltmann am 30. Oktober 2019 mit: „Im laufenden Haushaltsjahr wurden keine Impfstoffe beschafft.“ (siehe Anhang). Die AfD hatte in einem Antrag gefordert, den Mitarbeitern des Bezirksamtes (z.B. im Gesundheitsamt) eine Influenza-Impfung anzubieten (Drucksache 992/XX – Ursprungsantrag).
Es ist noch unklar, wie sehr das Risiko steigt, wenn Covid-19 und eine Influenza-Infektion gleichzeitig bei einem Patienten auftreten. Dass eine Doppelinfektion eine Infektion mit Sars-Cov-2 gefährlicher macht, ist jedoch unstrittig.
Deshalb wäre es wichtig und hilfreich gewesen, dass das Bezirksamt mit einem eigenen Impfangebot sichergestellt hätte, dass die Bezirksamtsmitarbeiter schon vor dem Beginn der Corona-Krise gegen Influenza geimpft sind. Einerseits zum Selbstschutz, andererseits aber vor allem, um die Bürger zu schützen. Insbesondere durch Grunderkrankungen geschwächte Menschen sollten so gut wie möglich vor Infektionen geschützt werden. Mit einer Impfung gegen Influenza sinkt die Wahrscheinlichkeit eklatant, dass man andere infiziert, die z. B. wegen Erkrankungen nicht geimpft werden können.