Am 8. Mai 1945 wurde in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation aller Wehrmachtsteile des Deutschen Reiches unterzeichnet, womit der Zweite Weltkrieg in Europa beendet war und damit auch die seit 1933 andauernde diktatorische Herrschaft des Nationalsozialismus – womit der Sachverhalt historisch korrekter bezeichnet wird als mit dem schwammigen Begriff des Faschismus, der zudem durch den bei kommunistischen Parteien seit den 30er Jahren üblichen ideologischen Gebrauch im Sinne der verfehlten Geschichtstheorie des Marxismus-Leninismus und seiner auf dieser beruhenden politischen Konzepte hochgradig kontaminiert ist.

Ziel der alliierten Siegermächte war es zu keinem Zeitpunkt, Deutschland vom Nationalsozialismus zu befreien. Ihr erklärtes Ziel war die militärische Niederringung und Zerschlagung des Deutschen Reiches und die Zerstörung seiner staatlichen Eigenständigkeit.

Natürlich bedeutete der Sieg über das Deutsche Reich auch eine Befreiung Deutschlands und ganz Europas von der blutigen Diktatur des Nationalsozialismus, vor allem für Menschen, Deutsche oder Nichtdeutsche, die aus rassischen, politischen oder religiösen Gründen unterdrückt, drangsaliert und gefangen gehalten worden waren, insbesondere natürlich für die Juden, die in den Vernichtungslagern das Kriegsende noch erlebt hatten.

Für die Masse der deutschen Staatsbürger bedeutete die militärische Niederlage zunächst einmal nur den totalen Verlust von Eigenstaatlichkeit und totale Abhängigkeit von der Willkürherrschaft des siegreichen Militärs, vornehmlich der Roten Armee, die sich in den ersten Nachkriegstagen in Plünderungen, Raubzügen und massenhaften brutalsten Vergewaltigungen deutscher Frauen und Mädchen austobte. Sie bedeutete für uns Berliner in den zentralen Stadtbezirken für geraume Zeit ein Leben in Not innerhalb der durch terroristische, militärisch weitgehend wertlose Bombenangriffe vor allem der Royal Airforce weiträumig zerstörten Wohnquartiere. 12 bis 14 Millionen Deutsche wurden völkerrechtswidrig aus ihrer Heimat vertrieben, bei Verlust ihrer gesamten Habe. Hunderttausende von Wehrmachtssoldaten gingen in russischen Kriegsgefangenenlagern elend zugrunde.

Für die Deutschen, die das Unglück hatten, auf dem Gebiet der damaligen Sowjetischen Besatzungszone, der späteren DDR, ansässig zu sein, bedeutete das Kriegsende mit der Machtübernahme durch die aus der Sowjetunion eingeflogenen kommunistischen Satrapen den Beginn einer zweiten totalitärsozialistischen Diktatur, den Übergang von der Diktatur des braunen, völkisch-rassistisch ausgerichteten nationalen Sozialismus in den roten der Bolschewisten, von denen Kurt Schumacher einmal sagte, daß sie „in Wirklichkeit nur rotlackierte Doppelausgaben der Nationalsozialisten“ seien.

Zur Legitimation ihrer menschenverachtenden, antidemokratischen, alle freiheitlichen Regungen unterdrückenden Politik, deren Trägerin die SED, heute Partei ‚Die Linke‘, war, bediente man sich mißbräuchlich und unberechtigt des ursprünglich positiven Begriffs des Antifaschismus und trug damit dazu bei, diesen völlig zu diskreditieren (ähnlich wie heutzutage der unter diesem Banner unsere Straßen unsicher machende bildungs- und demokratieferne, linksverhetzte jugendliche Mob). Bekanntlich wurde selbst der Bau der Berliner Mauer als antifaschistische Maßnahme gerechtfertigt. Ausdruck dieser heuchlerischen Selbstlegitimation der DDR war u.a. auch die 1950 erfolgte Einführung eines gesetzlichen Feiertages am 8. Mai mit der Bezeichnung ‚Tag der Befreiung‘, die ihrer Absicht nach an die bekannten Neusprech-Regularien in Orwells Roman ‚1984‘ erinnert.

Eine tatsächliche Befreiung bedeutete für die Bewohner der DDR erst der auf den Mauerfall folgende Zusammenbruch der linksfaschistischen Herrschaft der SED.

Mit ihrem Antrag hinsichtlich eines gesetzlichen Feiertages am 8. Mai möchten die Fraktionen der Partei ‚Die Linke‘ und der SPD offenbar an alte DDR-Traditionen mitsamt deren ideologiebedingten Geschichtsklitterungen anknüpfen. Es versteht sich, daß wir einem solchen Ansinnen absolut abehnend gegenüberstehen, zumal auch völlig klar ist, daß es den Antragstellern nicht etwa nur um historisches Gedenken geht, sondern eher wohl und hauptsächlich um Agitation im Interesse der von ihnen sowie von diversen obskuren, staatlich subventionierten linken Gruppierungen getragenen sogenannten Antifa, die bekanntlich immer dann auf aggressivste Weise in Erscheinung tritt, wenn Bürger, die nicht dem etablierten, links-grün ausgerichteten Parteienblock angehören, von ihrem grundgesetzlich garantierten Versammlungs- und Demonstrationsrecht zur Proklamation politischer Auffassungen Gebrauch machen, die von denen des besagten Parteienblocks abweichen. Jeder, der die freiheits- und demokratiefeindlichen, jedem Grundsatz politischer Toleranz hohnsprechenden Aktivitäten dieser Gruppierungen unvoreingenommen beobachtet, muß zu dem Schluß gelangen, daß sie nicht den Faschismus bekämpfen, von dem sie wahrscheinlich gar keine Ahnung haben, sondern unter diesem Vorwand vielmehr unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung und die auf ihr beruhende soziale Marktwirtschaft. Damit bewahrheitet sich der von dem italienischen Schriftsteller Ignazio Silone überlieferte Ausspruch: „Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: ‹Ich bin der Faschismus›. Nein, er wird sagen: ‹Ich bin der Antifaschismus›.“

Der Nationalsozialismus ist heute so gut wie tot, immer noch sehr lebendig aber sein Bruder im totalitären Geiste, der Linksfaschismus. Diesen auf allen Ebenen nachhaltig zu bekämpfen, sollte vornehmste Pflicht aller Menschen sein, denen die uneingeschränkte Bewahrung unserer freiheitlich-demokratischen Grundrechte am Herzen liegt.

Lothar Mundt